Seien wir ehrlich: Wie oft nehmen wir uns vor, doch jetzt bitte endlich etwas nachhaltiger zu leben – und dennoch daran scheitern, weil Vorsätze vom Kaliber wie „Nie wieder Fliegen“ oder „Nie wieder Fleisch essen“ doch zu groß erscheinen? Doch bevor wir den Kopf in den Sand stecken und in Tatenlosigkeit verfallen, können wir auch im Alltag kleine Maßnahmen ergreifen, um Nachhaltigkeit in Bremen in unser Leben zu integrieren. Damit wird zwar nicht sofort die Welt gerettet, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung gemacht. So gestaltet ihr einen nachhaltigen Tag in Bremen:
1. Mit dem Fahrrad fahren
Selbst wenn ihr nicht direkt aus Bremen kommt, könnt ihr umweltfreundlich mit dem Zug oder der Straßenbahn anreisen. Die Innenstadt ist auch von außerhalb gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und die meisten Stadtteile sind zumindest über das Zentrum miteinander vernetzt. Ein unverzichtbares Fortbewegungsmittel in Bremen ist jedoch das Fahrrad. Die Stadt ist klein genug, um die Orte des täglichen Bedarfs auf dem Drahtesel zu erreichen. Außerdem sind in den letzten Jahren neue Fahrradstraßen und Radstreifen entstanden. So zum Beispiel am Wall, in der Wachmannstraße und der Rembertistraße. Hier fährt es sich besonders entspannt, da den Fahrradfahrenden mehr Platz eingeräumt wird. Lasst also, wann immer es möglich ist, das Auto stehen und schwingt euch aufs Rad. Damit tut ihr nicht nur der Umwelt einen Gefallen, sondern habt auch schon einen Teil eures Sportprogramms erledigt. Eine Win-Win-Situation!
Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann sich einfach eins ausleihen. Die WK-Bikes sind an verschiedenen Stellen in der Stadt platziert. Nach der Anmeldung und dem Scan des QR-Codes über die App kann das Rad ganz flexibel ausgeliehen und an einem anderen Ort innerhalb der Nutzungszone abgestellt werden. Bezahlt wird je nach Nutzungsdauer im 15-Minuten-Takt.
Auch Einkäufe lassen sich mit dem Fahrrad transportieren. Beim Anbieter Fietje könnt ihr euch nach der Registrierung Lastenräder ausleihen – und das sogar kostenlos! 15 Standorte gibt es aktuell in Bremen.
2. Regional frühstücken
Startet euren Tag mit einem leckeren Frühstück. Hier lohnt sich ein Besuch in kleinen Cafés, die Produkte aus regionalem Anbau verarbeiten. Denn auch wenn ihr selbst gerne unterwegs seid – euer Essen sollte eine möglichst kurze Reise hinter sich haben, bevor es auf dem Teller landet. Dies ist zum Beispiel im YellowBird Café in der Neustadt der Fall. Auch vegane Optionen könnt ihr euch hier schmecken lassen.
Tipp: Eine Übersicht mit weiteren Cafés zum Frühstücken findet ihr hier.
3. Second Hand shoppen
Ein schickes Kleid, eine stylische Vintage-Jacke oder das Marken-T-Shirt aus der letzten Saison: In den Bremer Second-Hand-Läden hängt so manches Schätzchen und wartet auf neue Besitzer. Indem ihr alter Kleidung ein neues Leben schenkt, vermeidet ihr, dass etwas Neues produziert werden muss. Das spart Ressourcen, Arbeit und CO2 und trägt so zu mehr Nachhaltigkeit in Bremen bei. Eine schöne Auswahl gibt es zum Beispiel bei Hello Good Buy in der Obernstraße, bei First Class Klamotte im Viertel oder bei Defibrillator in der Neustadt.
4. Kaputte Dinge reparieren
Verabschiedet euch von der Wegwerfgesellschaft! Anstatt alte Gegenstände sofort zu entsorgen, könnt ihr versuchen, diese selbst zu reparieren. In Repair Cafés könnt ihr eure kaputten Habseligkeiten wieder funktionstüchtig machen und erhaltet dabei fachkundige Unterstützung. Schaut doch mal beim Reparatur-Café KlimaWerkStadt in der Neustadt oder beim Repaircafé Findorff in der Leuchtturmfabrik vorbei.
5. Wochenmärkte besuchen
In allen Bremer Stadtteilen finden regelmäßig Wochenmärkte statt, auf denen ihr Obst, Gemüse und andere Erzeugnisse regionaler Händler erstehen könnt. Ein Bummel zwischen den Ständen lohnt sich eigentlich immer. Probiert euch hier ein wenig durch das Angebot – ihr werdet erstaunt sein, wie viele Produkte aus eigener Herstellung stammen – und wie lecker diese sind!
6. Urban Gardening ausprobieren
Beim Urban Gardening ist der Name Programm: Es wird im städtischen Umfeld gegärtnert. Zahlreiche Initiativen in Bremen setzen sich dafür ein, dass kleine Flächen zwischen den Häuserreihen und Hauptverkehrsstraßen bewirtschaftet werden können. Noch lokaler könnt ihr euer Obst und Gemüse kaum beziehen. Außerdem macht das Gärtnern Spaß und man lernt etwas über Fruchtfolgen und Biodiversität.
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- Ab geht die Lucie (Neustadt)
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- Internationaler Garten Walle
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- Gemüsewerft (Überseestadt)
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- QuerBeet Tenever
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- Bürger- und Sozialzentrum Huchting
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- Hofgrün am Güterbahnhof (Bahnhofsvorstadt)
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- Klimagarten Findorff
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- Rotkäppchens Garten auf dem Rembertikreisel (Ostertor)
7. Unverpackt einkaufen
Die meisten Lebensmittel sind heutzutage in Plastik eingepackt. Dabei kann man viele Dinge genauso gut unverpackt kaufen und dadurch für mehr Nachhaltigkeit in Bremen sorgen. Einige Supermärkte verfügen bereits über kleine Abfüllstationen, an denen man sich Nüsse, Nudeln oder Linsen in ein mitgebrachtes Gefäß abfüllen kann. In speziellen Unverpacktläden ist die Auswahl meist noch etwas größer. Hier gibt es auch Hygieneartikel oder Reinigungsmittel. Zwar muss man vor dem Einkauf daran denken, auch genügend Behältnisse zum Abfüllen von zu Hause mitzunehmen – dafür ist dann aber direkt alles in Gläsern und Dosen verstaut und man spart sich den Verpackungsmüll. In den folgenden Geschäften findet ihr unverpackte oder verpackungsarme Produkte:
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- Füllerei Findorff
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- SelFair Unverpackt (Steintor)
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- Meine Speisekammer (Walle)
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- Kornkraft Naturkost (Habenhausen)
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- Oecotop (Schwachhausen)
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- Füllkorn (Neustadt)
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- plietsch im Edeka Maaß (Oberneuland)
8. Sich weiterbilden
In diesem Fall gilt: Mehr bringt mehr! Organisationen wie der NABU oder die VHS bieten stetig Kurse zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Bremen an. Dort könnt ihr zum Beispiel lernen, wie man Lebensmittel konserviert oder eine Solaranlage auf dem Balkon installiert.
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